Der Werksleiter betont zudem, dass man eine Industrie sei, "die Bedarf deckt und nicht weckt". Damit reagiert Schillo auf den Vorwurf, es werde immer mehr Kalkstein als Rohstoff für die Zementproduktion abgebaut. Schillo: "Die Geschwindigkeit des Abbaus spiegelt die Nachfrage nach dem Baustoff Zement wider. Wird viel gebaut, benötigen die Bauunternehmen viel Zement. Lässt die Nachfrage nach, sinkt die Abbaumenge." In Dotternhausen werde mit dem Kalkstein des Plettenbergs Zement produziert, der hauptsächlich im Umkreis von rund 120 Kilometern an Kunden geliefert werde. Es sei ökologisch sinnvoll und politisch gewollt, Rohstoffquellen wie den Plettenberg vollständig auszuschöpfen. Andernfalls müssten an weiteren Stellen weitere Abbaustätten erschlossen werden – was weder wirtschaftlich sinnvoll noch nachhaltig sei.
Zum von den Balinger Gemeinderäten kritisierten Einsatz von Ersatzbrennstoffen und den Emissionen des Zementwerks erklärt Schillo, dass man "umfangreiche Maßnahmen zur Abgasreinigung" durchführe. Die Anstrengungen bei der Abgasreinigung zielten darauf ab, die anspruchsvollen deutschen Grenzwerte sicher einzuhalten. "Das schaffen wir mit unserer Technik und liegen teilweise weit unter den Grenzwerten", so Schillo.
Dass, wie von den Gemeinderäten angeführt, das sogenannte SCR-Verfahren die beste verfügbare Technik für die Abgasreinigung sei, sei falsch, so Schillo weiter: Sowohl SCR- wie auch das in Dotternhausen verwendete SNCR-Verfahren seien "Stand der Technik". Je nach Standort könne das eine oder das andere Verfahren ökologisch sinnvoller sein" – im Falle des Werks in Dotternhausen sei das SNCR-Verfahren nachweislich die aus ökologischer Sicht sinnvollere Technologie. Dass das SNCR-Verfahren auch wirkungsvoll sei, zeige sich im Vergleich zu den anderen deutschen Zementwerken: "Bei den Emissionen aus dem Drehrohrofen gehören wir mit zu den deutschen Zementwerken mit den niedrigsten Emissionen."
Arbeitssicherheit und Gesundheit hätten für Holcim höchste Priorität. Bei Einhaltung der Grenzwerte sei nach dem aktuellen Stand von Wissenschaft, Medizin und Technik davon auszugehen, dass ein hohes Schutzniveau gegeben sei und keine schädlichen Auswirkungen für Mensch, Umwelt und Natur auftreten.