Majer betont: "Wir klagen, weil die Bevölkerung Rechtsanspruch auf Erhaltung der Gesundheit hat." Die technisch mögliche Rauchgasreinigung wäre für Holcim leicht zu
finanzieren. Die Firma könnte damit zeigen, wie wichtig für sie Nachhaltigkeit und Gesundheit seien.
Die Aussagen von Holcim zur Verbrennung der Ersatzrohstoffe und zum Glasabfalleinsatz verdrehe, verfälsche und beschönige die Gegebenheiten: "Es wird versucht, eine heile
Welt vorzugaukeln."
Majer verweist darauf, dass das Zementwerk in Mergelstetten seit 2014 eine SCR-Anlage hat, auch das Werk in Schelklingen habe die Auflage erhalten, innerhalb einer Frist
auf SCR umzurüsten, wenn die neuen Grenzwerte ohne Ausnahmen nicht eingehalten werden sollten. Von Holcim seien die Grenzwerte leicht einzuhalten, wenn bis zum 36-fach
erhöhte Werte gegenüber den gesetzlichen Festlegungen zugrunde gelegt würden. Majer: "Wir fragen: Hat die hiesige Bevölkerung nicht denselben Gesundheitsanspruch und die
gleichen Rechte?" Bei bis zu 220 000 Kubikmetern an Abgasen pro Stunde würden sich Kleinstschwermetallteile, Dioxine und Furane im Rauchgas summieren, wirkten auf die
Gesundheit und belasteten Pflanzen und Böden.
Nach dem Beschluss des Verwaltungsgerichts Sigmaringen "interessiert uns, was aus den Kaminschloten auf die Umwelt herniedergeht", sagt Majer: "Wir beteiligen uns nicht an
Märchenstunden um CO2-Neutralität oder darüber, ob alle Grenzwerte eingehalten werden".
Auch werde die Aussage des Gerichts, dass wohl kein Klagerecht des Klägers bestehe, seitens der NUZ angezweifelt, ebenso, dass die Vorprüfung zur Notwendigkeit einer
Umweltverträglichkeitsprüfung ordnungsmäßig gemacht worden sei.
Majers Fazit: "Wir spalten nicht die Gemeinde, sondern stellen uns nur gegen eine zu hohe, vermeidbare Luftverschmutzung und gegen die Profitgier des Großkonzerns Holcim."
Quelle: schwabo
https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.dotternhausen-norbert-majer-wo-bleibt-das-buergerrecht-auf-saubere-luft.7435d936-188d-4700-b0d6-c3bea5107487.html