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Die Werte von Dioxin und Furan haben sich fast verdoppelt

 

Zu: „Glasabfälle dürfen eingesetzt werden“ vom 10. August.

 

 

 

Wenn es sich bei der Verbrennung um normales Glas handeln und keine höheren Luftschadstoffemissionen verursachen würde, hätte die Bevölkerung von Schömberg bis Balingen mit Sicherheit nichts einzuwenden.

 

 

 

Leider dürfte dies im vorliegenden Fall anders gelagert sein. Sortenreines Glas aus dem Glascontainer muss recycelt werden. Und so werden ca. 80 Prozent beim Glashersteller wieder eingeschmolzen und wiederverwertet. Belastetes Glas wie quecksilberhaltige Leuchtmittel, Ceranglas, Röhren usw. wurden bis jetzt in oder auf Kalibergwerken in Thüringen eingesetzt. Kontaminiertes Glas darf jetzt in den Stollen nicht mehr eingebaut werden und sucht sich neue Wege. Und jetzt kommt der fiese Trick: Wenn die Glasabfälle kleiner als drei Millimeter sind, brauchen diese nicht mehr auf gefährliche Schadstoffe hin untersucht werden, weil zu aufwendig. Und da diese nicht mehr untersucht werden müssen, ergibt sich folgerichtig auch keine Gefährdungsklasse und so werden die Glasabfälle nach der Behördenlogik folgerichtig als nicht gefährlich eingestuft - obwohl dies in Wirklichkeit gar nicht zutrifft.

 

 

 

Dieser Sachverhalt ist der Behörde selbstverständlich bekannt. Trotzdem schreibt das RP Tübingen in der Genehmigungsbegründung, dass keine höheren Luftschadstoffemissionen durch Glasabfälle verursacht werden, welche die Gesundheit im Sinne des Bundesimmisionsschutzgesetzes gefährden könnte. Lediglich eine Messreihe liegt mir vor : Hier haben sich die Werte von Dioxin und Furan fast verdoppelt. Gegen die bei einer Klage übliche Akteneinsicht wehrt sich Holcim mit allen Mitteln. Wieso eigentlich, wenn doch alles in Ordnung ist.

 

 

 

Den von der Behörde sofort genehmigten Antrag von Holcim auf sofortige Verfügung für den Einsatz von Glas werde ich lediglich aus Kostengründen nicht widersprechen, sondern mich auf die Hauptklage konzentrieren.

 

 

 

Ist es eigentlich nicht die Aufgabe der Behörden, die Gesundheit der Bürger entsprechend dem Grundgesetz zu schützen? Und wo sind unsere hoch bezahlten Abgeordneten in Bund und Land , wo unsere politischen Parteien im Kreis? Unser Landrat? Unser Gesundheitsamt? Unsere Ärzte? Und die Unterstützung aller betroffener Bürger von Schömberg bis Balingen?

 

 

 

Verfasser: Siegfried Rall, Degenhardtstr. 5, Dotternhausen

 

Quelle: zak

 

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