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Vorbild Sachsen-Anhalt

Leserbrief u: Müllverbrennung bei Holcim
Mit der bundesweit tätigen Zementindustrie mit ihren Großfeuerungsanlagen stehen Städte und Gemeinden in BW vor außerordentlichen Umweltbelastungen. Alleine die Fa. Holcim in Dotternhausen setzt täglich massenhaft Müll, sogenannte Ersatzbrennstoffe, ein.
Mit der Herausforderung, den Schadstoffausstoß in den einzelnen Zementwerken technisch zu beherrschen, zeigt sich die Leistungsfähigkeit der Betriebe und damit insbesondere die unterschiedliche Leistungsfähigkeit der Spitzenpolitiker in den Bundesländern.
So berichtet z. B. das Zementwerk „Opterra“ in Sachsen-Anhalt über die vorbildliche innovative Fähigkeit, wie die vom Gesetzgeber aktuell vorgegebenen Luftschadstoffgrenzwerte zukünftig eingehalten werden.
Für die Abgasreinigung hat das Unternehmen im ersten Halbjahr 2019 rund 23 Millionen Euro investiert. Die Inbetriebnahme erfolgte in Anwesenheit aller Spitzenpolitiker des Landes Sachsen-Anhalt Ende Juli 2019.
In BW hingegen erhält das Holcim-Unternehmen in Dotternhausen für überhöhten Schadstoffausstoß langfristige Ausnahme-Genehmigungen von den Behörden bzw. verantwortlichen Landespolitikern. Für den Schweizer Konzern Holcim/Lafarge gilt offenbar der Grundsatz „Profit vor Gesundheit der Bürger“, dem sich die Spitzenpolitiker in BW offensichtlich angeschlossen haben.
Natürlich muss hierbei die Fürsorgepflicht gegenüber den eigenen Mitarbeitern einbezogen werden. Davon ausgehend, dass nicht alle Holcim-Mitarbeiter ihre Tätigkeiten im Unternehmen mit Atemschutzmasken verrichten.
Der Konzernbereich Holcim-Süd wurde noch in 2018 kurioserweise von Umweltminister Untersteller für besonders umweltfreundliches Verhalten ausgezeichnet.
Ministerpräsident Kretschmann kämpft mit seinen Mitstreitern seit ca. 20 Jahren (!) erfolglos gegen die Macht der Zementindustrie in BW zu Umweltthemen. Der Slogan „Wir können alles außer hochdeutsch“ trifft für die hier in der Sache politisch Verantwortlichen nicht mehr zu.
Zu empfehlen wäre den Herren Kretschmann und Untersteller sowie der Wirtschaftsministerin Frau Dr. Hoffmeister-Kraut eine Informationsreise zu diesem Umweltthema nach Sachsen-Anhalt.
Unter der Leitung von Bundesumweltministerin Frau Schulze könnte ein Informationsgespräch mit den verantwortlichen Politikern in Sachsen-Anhalt sinnvoll sein, mit dem Ziel, Know-how für politisches Handeln nach BW zu holen, um damit endlich der politischen Verantwortung gerecht zu werden, die Gesundheit der Bürger im Zollernalbkreis gemäß dem Grundgesetz zu schützen.
Autor:  Helmut Gimbel, Schafbergweg 1, Dotternhausen

Quelle:  zak

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