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Kalkstein wird seit 1908 abgebaut

Angesichts der hier chronologisch kategorisierten 'Vita' unseres Geologie-Weltkulturerbes Plettenberg könnte man füglich die Weissagung der Cree in folgender Weise ummünzen: "Wenn ihr das letzte Brutgehölz gerodet, den letzten Vogel vertrieben, den letzten Kalk heraus gesprengt, zerklopft, per Röhrenofen pulverisiert und als Zement rund um den Globus vertickt habt, werdet ihr merken, dass ihr euer Geld nicht essen könnt."
Fatalisten werden jetzt vielleicht achselzuckend und religiös angehaucht gemäß Hiob 1, Vers 21 erkennen: "Nun gut, der Herr hat's gegeben, der Herr hat's genommen, der Name des Herrn sei gelobt."

Ja, Freunde, geht's denn wirklich noch?

Diese hier sichtbar aufgezeichnete Chronologie ist das überhell leuchtende Beispiel dafür, wie ein jahrzehntelanges rücksichts-, gedanken- und gnadenloses Zugrunderichte der Schöpfung diese eine Welt, die uns als Lebensraum geschenkt ist, zielgerichtet und konsequent bis zur Unkenntlichkeit mutwillig ruiniert wird. Wo bleibt da noch die Achtung vor der Schöpfung, der Respekt vor dem Leben?


Diesen GLOBAL-Playern ist doch unsere Umwelt, unsere Lebensgrundlage, ja, letztlich unsere ganze Existenz so schnurzegal 'wia d'r Krabba d'r Sonndich', um es einmal ganz drastisch und 'heimatgebunden' auszudrücken.
Gewiss, Zement wird benötigt, aber es ist absoluter Schwachsinn, ständig nur den vorhandenen Kalk abzubauen, es gibt durchaus Alternativen zum bequemen Raubbau, es ist nirgendwo in Stein gemeißelt, dass 'Es politisch gewollt und ökologisch sinnvoll ist, den Plettenberg restlos zu erschöpfen'. Leute, sowas ist, um es genau zu sagen, doch irgendwo krank, denn in keinem Parteiprogramm ist sowas niedergelegt, und es kann ja wohl auch nicht sinnvoll sein, dass unsere Generation ohne Rücksicht auf die Nachwelt alles bis zur Neige beansprucht, oder?

 

Keine Spur von Nachhaltigkeit, denn was weg ist, ist weg und kommt nicht wieder, es ist 'perdue', fort für immer!

 

Aber sowas ist dann noch gut und richtig! Für wen denn, bitteschön, wer macht hier den Reibach?
Aus dem 1. Buch Mose wird zur Rechtfertigung oft und gerne jener Satz zitiert: "Macht euch die Erde untertan." Diese Aussage ist aus jeglichem Zusammenhang gerissen, sie ist schlichtweg instrumentalisiert und wird in schä(n)dlicher und irreführender Weise dazu benutzt, Umweltsünden zu verharmlosen.
Dieses Abbaugebiet liegt außerdem in der Erdbeben-Zone III, also ist eine Süderweiterung schon deshalb nicht ohne Risiko, weil keine Prognose bestimmen kann, wie mächtig die 'Restwand' des Massivs sein muss, ohne dass man Gefahr läuft, dass sie bei einem Beben einstürzt und etwa im Schlichemtal Häuser und Menschen unter sich begräbt.
In Summa: Es ist eben nicht mehr '5 vor 12', sondern es ist - global gesehen - bereits einiges nach 12, und, Freunde, von wegen 'Alles im Griff auf den sinkenden Schiff.'
Autor: Wilhelm Isert, Balingen-Erzingen